Maklerbiografie: Kunden gewinnen mit persönlicher Note

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Der „Über mich“-Bereich einer Website wird mit am stärksten besucht, auch von potenziellen Kunden. Makler sollten sich darum am besten mit einer eigenen Maklerbiografie vorstellen. Ein Profi-Texter verrät, wie sie darin mit nur wenigen Worten überzeugen.

Maklerbiografie, Kompetenz, Vertrauen, Foto: SFIO CRACHO/stock.adobe.com
Die eigene Maklerbiografie sollte Kompetenz vermitteln und Vertrauen erwecken. Foto: SFIO CRACHO/stock.adobe.com

„Das bin ich, und das kann ich für Sie tun“: Diese Aussage sollten Immobilienprofis mit ihrer eigenen Maklerbiografie in aller Kürze vermitteln. Der Kerninhalt ist dabei die eigene Fachkompetenz – damit die Botschaft beim Kunden ankommt, braucht es dafür aber auch die richtige Präsentation. Der freie Dozent für Schreib- und Kommunikationstraining Klaus Mergel aus München gibt Tipps, wie Immobilienprofis mit ihrer Biografie überzeugen – und zwei Makler berichten, wie sie sich online präsentieren.

Kurz und präzise: Maklerbiografie stilsicher formulieren

Maklerbiografie, Profitexter Klaus Mergel, Foto: klaus-mergel.de
Klaus Mergel: „Inhalte mitteilen, darum geht es.“ Foto: klaus-mergel.de

Gerade online wollen Menschen schnell wissen, was sie interessiert. Die Kunst der kleinen Biografie ist es, alles Wichtige in nur wenigen Worten zu sagen. Klaus Mergel rät:

  • Sich kurz halten: „Die Maklerbiografie sollte ungefähr 500 bis 600 Zeichen lang sein.“
  • Schlanke Sprache: Auf Floskeln oder Füllwörter wie „nämlich“, „eigentlich“, „ja“ oder „praktisch“ sollte verzichtet werden. Je mehr man sich nach einer kritischen Überprüfung eines Textes davon befreit, umso flüssiger und lesefreundlicher wird ein Text. 
  • Sachlich und verständlich: Laut Mergel sollten Makler beim Schreiben keinen zu „staatstragenden Stil, wie ihn Politiker benutzen“ verwenden, außerdem sollten sie Fachausdrücke oder Anglizismen nach Möglichkeit übersetzen. „Besser ist es, sich daran zu orientieren, wie wir eine Botschaft einem Partner oder einem besten Freund mitteilen.“
  • Kurze Sätze statt Schachtelsätze: In einem Satz sollte nicht mehr als ein Gedanke stecken.
  • Starke Verben benutzen: Der Text sollte nicht zu viele Wörter wie „ist“, „hat“‚ oder „tut“ enthalten. Stärkere Formulierungen sind hier: „stellt dar“, „verfügt“, „vollzieht“.
  • Aktiv statt passiv formulieren: Das macht den Text lebendiger.
  • Unaufgeregte Zeichensetzung: Ausrufezeichen im Text sollten Makler vermeiden.
  • Struktur: Der Einsatz von Stichpunkten, Aufzählungszeichen oder Fettungen sorgt für mehr Struktur. Diese sollten Makler jedoch sparsam einsetzen, „zum Beispiel, um Namen von Institutionen, Zertifikaten und Arbeitgebern hervorzuheben“, so Mergel.
     

Beruflicher Werdegang: Kenntnisse und Qualifikation vorstellen

Maklerbiografie, Foto: RIWOG
Benjamin Tamil von der RIWOG Real Estate Management GmbH in Wien. Foto: RIWOG

In der Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs können Makler ihre Fachkompetenz zeigen. Neben beruflichen Abschlüssen können sie ihr Wissen mit Fortbildungen, Zertifikaten und wichtigen Erfahrungen belegen. Benjamin Tanil von RIWOG Real Estate Management GmbH meint: „Der Werdegang soll dem Leser einen Einblick in den eigenen Erfahrungsschatz geben.“ Dabei spielen laut ihm auch Stationen außerhalb des Immobilienbereichs eine wesentliche Rolle, denn: „beispielsweise kann eine juristische Vorbildung des Immobilienberaters auch in so manchem Kontext für den Kunden von Vorteil sein.“

Profitexter Klaus Mergel rät für das Erwähnen von Ecken und Kanten im Lebenslauf: „Umwege in der Ausbildung sollten Makler jedoch nur erwähnen, wenn sie halbwegs seriös und zielführend für das Berufsleben sind.“ Wer seine berufliche Vorgeschichte nennt, sollte dabei auch deutlich machen, warum er sich für den Beruf des Maklers entschieden hat.

Persönliche Note: Angaben zur Person einbringen

Die Suche nach dem Eigenheim oder der Verkauf einer Immobilie ist für die meisten Kunden eine wichtige Entscheidung. Darum sollten Makler auch ihr persönliches Engagement für den Kunden zeigen. Laut Klaus Mergel können sie das etwa mit in einem Zitat tun. Zum Beispiel: „Es liegt mir am Herzen, dass meine Kunden eine ideale Immobilie finden und unsere Geschäftsbeziehung in positiver Erinnerung haben.“

Auch ein paar persönliche Informationen darf der Makler in den Text miteinfließen lassen. Wie zum Beispiel der Immobilienprofi Christian Theussl von der Real Vision Estate GmbH in Wien: „Ich möchte, dass meine Kunden wissen, wem Sie Ihre Immobilie anvertrauen, daher gebe ich auch gerne ein paar Informationen zu meiner Person preis.“ Denn: „Wir arbeiten in einer Branche, in der man für seine Kunden große Summen bewegt, da ist Transparenz und Persönlichkeit ein wichtiger Aspekt, um eine Vertrauensbasis zu schaffen.“ 

Profitexter Mergel rät: „Makler können zum Beispiel über sich schreiben: Der dreifache Vater ist verheiratet und lebt in Wien. Ein Satz zu Hobbys oder Interessen kann darauf folgen.“

Schon ein, zwei Sätze zu sich selbst können einen persönlicheren Eindruck machen – zum Beispiel:

Maklerbiografie, Makler fasziniert, Kunden, Foto: Sergey Nivens/stock.adobe.com
Was den Makler fasziniert, macht ihn für den Kunden greifbarer. Foto: Sergey Nivens/stock.adobe.com
Maklerbiografie, Ziele, Foto: MinDof/stock.adobe.com
Die Ziele eines Menschen sagen viel über ihn aus. Foto: MinDof/stock.adobe.com
Maklerbiografie, Gemeinsamkeiten, Foto: plprod /stock.adobe.com
Gemeinsamkeiten im Alltag können verbinden. Foto: plprod/stock.adobe.com
Maklerbiografie, Hobby, Familie, Foto: georgerudy/stock.adobe.com
Schon ein Satz zu Hobby und Familie lässt die Maklerbiografie persönlicher wirken. Foto: georgerudy/stock.adobe.com

Optisch überzeugen: Foto und Video einbinden

Bitte recht freundlich: Wer sich online mit einem Bild vorstellt, wirkt gleich viel sympathischer und gibt den eigenen Leistungen ein Gesicht. Bei dem Foto sollten Makler darauf achten, dass der Bildhintergrund möglichst schlicht gehalten ist, damit nichts vom eigentlichen Inhalt ablenkt. Die eigene Körperhaltung sollte entspannt, selbstbewusst und freundlich wirken. Für ein solches Foto lohnt es sich, einen Fotografen zu beauftragen. Noch besser ist es, wenn der Fotograf gleichzeitig auch Kollege oder Freund ist – da fällt es noch leichter, natürlich zu lächeln.

Maklerbiografie, Foto: real-vision.at
Christian Theussl von der Real Vision Estate GmbH in Wien. Foto: real-vision.at

Christian Theussl von der Real Vision Estate GmbH will noch einen Schritt weiter gehen und hat ein kurzes Imagevideo von sich drehen lassen. „Transparenz und Offenheit ist uns sehr wichtig und damit können wir uns unseren potenziellen Kunden persönlicher präsentieren“, sagt Theussl.

Wer sich für einen Kurzfilm entscheidet, sollte stets einen Profi hinter der Kamera haben, denn eine schief gehaltene Kamera, ein überbelichtetes Bild oder ein rauschender Ton rücken den Makler schnell in ein schlechtes Licht – und lassen sich nicht immer korrigieren. Zudem werden oft auch selbstsichere Menschen nervös, wenn es heißt „Kamera läuft“. Darum lohnt es sich, vor der Entscheidung für oder gegen das Video, einen Probedreh mit der Amateurkamera zu machen und auf die Wirkung zu achten. Auch hier spielt Authentizität bei der Ausstrahlung eine große Rolle.

Kritik ist wichtig: Gegenlesen und Meinungen einholen

Selbstvertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Wenn die Maklerbiografie geschrieben ist, sollten Immobilienprofis sie am besten nochmals ausdrucken und gegenlesen. Es lohnt sich, dafür auch eine zweite oder dritte Meinung einzuholen. Denn wer lange mit den Gedanken um ein Thema kreist, kann den eigenen Text oft nicht mehr unvoreingenommen lesen. Besser ist es da, jemand schaut nochmal mit einem frischen Auge drauf, seien es Familienmitglieder, Freunde oder Kollegen. Das gilt auch für das Foto.

Maklerbiografie: Kompetent, persönlich, unaufdringlich

Eine Maklerbiografie sollte in erster Linie mit der eigenen Fachkompetenz überzeugen. Wer ihr aber ein Stück Persönlichkeit einhaucht, spricht seine Kunden darüber hinaus auf einer zwischenmenschlichen Ebene an, und schafft so Vertrauen. Dafür reichen schon kleine Akzente nach eigenem Gusto – sei es ein Foto oder Video, ein markiges Zitat oder ein Satz zu Familie und Hobby. 
Bei dieser Art der Präsentation ist Fingerspitzengefühl gefragt: Der Makler soll für den Kunden greifbarer werden – ohne ihm das Gefühl zu geben, sich oder seine Dienstleistungen aufzudrängen. Eine mögliche Lösung ist es, auch andere zu Wort kommen zu lassen, zum Beispiel indem der Immobilienprofi die positiven Kommentare und Erfahrungsberichte bisheriger Kunden einbindet.

„Informationen über sich, seinen beruflichen Werdegang und auch ein paar private Einblicke zur Verfügung zu stellen gibt meinen Kunden das Gefühl der Sicherheit und fördert ein besseres Miteinander.“

— Christian Theussl, Real Vision Estate GmbH in Wien

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